Dinosaurier und Hünen
Zeitsprung: Unsere Erde vor 150 Millionen Jahren. Saurier haben die Ozeane verlassen und bevölkern das Land. Mindestens neun elefantenfüßige Pflanzenfresser und zwei dreizehige Raubsaurier ziehen am Ufer entlang über eine schlammige Ebene. Die tonnenschweren langhalsigen Saurier hinterlassen Spuren. Die Saurierabdrücke werden 1921 im Bad Essener Ortsteil Barkhausen an einer hochkant stehenden Felswand entdeckt. Die steile Wand mit den Saurierspuren ist zudem Ausdruck der enormen tektonische Kräfte, die im Laufe der Erdgeschichte unsere Landschaft in Falten legten und die Gesteinsschichten im Wiehengebirge steil aufrichteten.
Sagen und Legenden ranken sich auch um unsere Hünensteine. Sie wurden häufig mit Riesen oder dem Teufel in Verbindung gebracht.
Die Bezeichnung rührt im Volksglauben daher, dass nur Riesen (Hünen) die Kraft besessen haben könnten, diese tonnenschweren Steine zu bewegen. Die Großsteingräber sind Zeugnisse einer europaweiten Megalithkultur, die im Zeitraum zwischen 3500 und 2800 v. Christus ihre Verbreitung fand. Die Grabanlagen sind auch ein Indiz dafür, dass diese Menschen sesshaft waren. Sie waren die Begründer der bäuerlichen Wirtschaftsweise und bauten Siedlungen, züchteten Vieh und legten Ackerflächen an. Der Brauch, die Toten in Großsteingräbern zu bestatten, ist vermutlich im westlichen Mittelmeerraum entstanden. Später wurde nahezu das gesamte nordeuropäische Flachland bis zum Nordrand der Mittelgebirge in diesen Grabsittenkreis einbezogen.
Römer und Germanen
Irgendwo muss jede Geschichte beginnen:
Vor 2000 Jahren sind weite Gebiete Germaniens von römischen Truppen besetzt. Im Gebiet des nördlichen Teutoburger Waldes siedeln germanische Stämme, die zu den Freunden Roms zählen.
Im Jahre 9. n. Chr. hört der römische Statthalter Publius Quinctilius Varus Nachrichten von Aufständen der Cherusker. Mit drei Legionen und 10.000 Soldaten will er die Revolte niederzuschlagen. Die unter dem Germanenfürsten Arminius käm-pfenden Germanen lockten die Legionen in ein unwegsames Gebiet, das in den Schriftquellen saltus teutoburgiensis (Teutoburger Wald) genannt wird. Die Römer werden in tagelangen Schlachten vernichtend geschlagen. Varus stürzt sich angesichts der ausweglosen Situation in sein Schwert.
Die Niederlage der Römer geht als Varusschlacht in die Geschichte ein.
Seit 1989 finden archäologische Ausgrabungen auf dem antiken Schlachtfeld zwischen Moor und Berg statt. 2002 eröffnet im neuen Museum und Park Kalkriese eine außergewöhnliche multimediale Ausstellung mit über 3000 Funden, darunter eine römische Reitermaske, die zum Synonym für die Varusschlacht wird.
Weitere Informationen: Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese – www.kalkriese-varusschlacht.de
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